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Stadt Freudenberg am Main (Druckversion)

1. Das Programm “Integration durch Bürgerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft - IBEZ“

Umsetzung der Engagement-Strategie Baden-Württemberg

(https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/soziales/buergerengagement/engagementstrategie/)

„Engagement von Einwohnerinnen und Einwohnern ist der Schlüssel für gelingendes Zusammenleben vor Ort. Wer sich engagiert, erfährt Teilhabe und Zugehörigkeit. Integration braucht Zeit, einen Plan und das Engagement der Einwohnerinnen und Einwohner. Zentrale Fragen sind: Wie sorgen wir für ein gutes Zusammenleben aller Menschen mit und ohne Migrationshintergrund? Wie kommt die Gesamtbevölkerung gut ins Boot?“ (https://www.diefuehrungsakademie.de/)

Zwölf Städte im Land nehmen seit 2020 an diesem Programm teil – Freudenberg ist eine von ihnen.

Dagmar Gebhardt und Volker Fuchs vom Beratungs-Team der FÜHRUNGSAKADEMIE BADEN-WÜRTTEMBERG unterstützen die Stadt Freudenberg dabei, Ideen für das gute Zusammenleben von Bürger*innen mit und ohne Migrationserfahrung zu entwickeln und umzusetzen. Das Programm wird gefördert vom Ministerium für Soziales und Integration. Es qualifiziert für’s Ehrenamt, damit sich jede und jeder freiwillig engagieren kann. Deshalb ist auch JEDE*R eingeladen, mitzumachen: Voraussetzungen für ehrenamtliches Engagement sind Phantasie, Visionen, Mitmenschlichkeit, Lebensfreude und Tatkraft.

2. Ziele, die zum Mitmachen einladen

Die Freudenberger Themen und Ziele wurden unter Berücksichtigung des Gesamtstädtischen Entwicklungskonzepts und des Integrationskonzeptes wie folgt formuliert:

o Ortsübergreifendes Gemeinschaftsgefühl stärken

o Miteinander der Generationen

o Aktiv aufeinander Zugehen

Mitmachen kann JEDE*R. Wer bei der nächsten Online-Runde am Mittwoch, 10.März 2021, ab 18.00 Uhr dabei sein will, kann sich beim FSI-Büro melden (soziales@fsi-freudenberg.de), damit der LINK zum Gespräch rechtzeitig verschickt werden kann.

Es ist geplant, dass die Ideen in Bewerbungen um Fördermittel für Vereine und die Stärkung des Ehrenamt münden.

Was bisher geschah

Frühjahr 2020: Nach Rücksprache mit Bürgermeister Roger Henning stellt das Familien-, Senioren- und Integrationsbüro (FSI-Büro) den Antrag zur Aufnahme in das Förderprogramm an die Führungsakademie Baden-Württemberg, und steht im Auswahlverfahren Rede und Antwort.

Sommer 2020: Der Gemeinderat wird über die erfolgreiche Bewerbung zur Aufnahme in das Förderprogramm informiert. Die Aufgaben der Steuerungsgruppe innerhalb der Stadtverwaltung wird an das Team des FSI-Büro übertragen. Gemeinsam mit der Führungsakademie erarbeitet das Team in mehreren Sitzungen mögliche Strategien zur Stärkung der Beteiligung aller – oder zumindest vieler Bürger*innen. Die Corona-Pandemie macht aber die Verwirklichung vieler Ideen bereits unmöglich und verzögert die nächsten Schritte.

Herbst 2020: Nach der Vorstellung der bisherigen Projektarbeiten im Gemeinderat werden für den 26. September Ehrenamtliche aus allen Ortsteilen eingeladen und über das Projekt informiert. Viele von ihnen erklären sich bereit, in der Projektbegleitgruppe mitzumachen. Corona-bedingt muss die Zahl der Teilnehmenden sehr begrenzt werden. In intensiven Gesprächen werden Themen- und Aktionsfelder definiert:

1. Jugend: Stärkere Einbindung bei Entscheidungen; Fortführung von „Das Perfekte Fest“; Jugendraum; Sprachprojekte; Alt lernt von Jung (Computer etc.); Talente-Förderung

2. Vereine: Netzwerke bilden; Haus der Vereine; Gemeinsamer Jahrtag / Tag der Vereine;

3. „Wir“- Gefühl wecken – fördern – wachsen lassen”: Generationentreff; Verantwortung auf mehreren Schultern verteilen; Gemeinsame Feiern, Interkulturelles Fest; Gemeinsame Wanderung durch das Stadtgebiet; Naturprojekte (Aktion Frühjahrsputz, Obsternte …);

Winter 2020: Leider müssen die geplanten Gespräche am Runden Tisch weiterhin ausfallen. Deshalb wird zum Online-Gedankenaustausch zwischen Interessierten eingeladen, um sich mit Phantasie und Visionen zur Zukunft unserer Ortschaften und unserer Stadt an diesem Prozess zu beteiligen.

Januar 2021: Am ersten Online-Gespräch zwischen allen Teilorten der Stadt Freudenberg beteiligen sich Bürgermeister Henning und 13 Frauen und Männer aller Generationen, die in Vereinen und politischen Gremien engagiert sind. Sie regen an, sich in den nächsten Monaten – trotz noch immer geltenden Corona-Beschränkungen – auf folgende Aktivitäten vorzubereiten:

1. Was verbindet die Ortschaften und die Kernstadt? – Der Wald! Aktivitäten wie eine Sternwanderung zum geographischen Mittelpunkt der Gesamtstadt (zwischen Windrad 5 und 7) oder ein ausgezeichneter nachhaltiger kommunaler Waldlernpfad werden vorgeschlagen.

2. Neue Wege der Kommunikation zwischen den Bürger*innen und Vereinen aller Teilorte: eine ehrenamtlich gestaltete Online-Plattform zu gemeinsamen Themen der Jugend, der Senioren, der Familien, der Vereine ....

3. Gemeinsame Feste und Feiern, z.B. „Gaudi-Turniere“ oder „Das Perfekte Fest“ – reihum von einer Ortschaft für die anderen Teilorte durchgeführt

4. Aktives aufeinander Zugehen, d.h. konkretes Einladen von Neubürger*innen aller Nationalitäten zu Aktionen im Ort

Was bisher geschah

März 2021: Beim zweiten Online-Gespräch zwischen allen Teilorten der Stadt Freudenberg wird der Kreis der Eingeladenen erweitert. So beteiligen sich abermals 13 Frauen und Männer aller Generationen, manche von ihnen sind in Vereinen und politischen Gremien engagiert, und Bürgermeister Henning am intensiven Gedankenaustausch zu den Themenfeldern „Wald-Verbindung“ und „Verein-T“. Ideen und Ziele werden nun konkreter:

Wald-Verbindung ...  

  • Die räumliche Mitte zwischen allen Ortsteilen finden, mit einem Fest oder einer Sternwanderung diesen Platz einweihen und so die Ortsteile verbinden.
  • Zusätzliche Idee: diesen Ort als „Geburtstagswald“ für die Menschen „persönlich machen“.

Verein-T ....

  • Thematisches Netzwerktreffen aller Vereine („Runder Tisch“) mit dem Ziel, die Kommunikation und Kooperation zu stärken und gemeinsame Aktionen der Vereine – nach der Corona-Pandemie - zu planen.
  • Teilhabe von Migrant*innen in Vereinen - was braucht’s dazu? Die Vereine könnten sich nach ihren Angeboten gruppieren, z.B. Sport, Kultur, oder soziale Aktivitäten, und sich entsprechend präsentieren. Das könnte es Geflüchteten, Migrant*innen und Neubürger*innen einfacher machen, einem Verein beizutreten.
  • Feste und Feiern - am Main und in den 5 Ortsteilen.
  • Bestimmte Tage nutzen, um mit Aktivitäten an die Öffentlichkeit zu gehen - z.B.
    • 20.06. „Weltflüchtlingstag“
    • 18.12. „Internationaler Tag der Migrant*innen“

Mehrere Teilnehmer*innen erklären sich bereit, die Projekte auszuarbeiten und weitere Unterstützer*innen zu finden. Die Fäden laufen zunächst im FSI-Büro zusammen, bis die Gruppen konstituiert sind und Handlungsfähigkeit hergestellt ist.

Online-Jugendsession am Montag, 29.03.2021: In einer offenen online-Gesprächsrunde konnten junge Leute ihre Ideen und Anliegen zum Thema „Gemeinschaft leben in Freudenberg“ benennen. Bei dem Gespräch wurde offen mit den Jugendlichen über ihre Bedarfe gesprochen. Hierbei wurden Ideen für generationenübergreifende Aktionen und Vorschläge für die mobile Jugendarbeit gesammelt.

Mai 2021: Zur Auftaktveranstaltung Verein-t am 19.05.2021 wurden alle Vereinsvorstände eingeladen, sich zur derzeitigen Situation und der Zukunft des Vereinsleben auszutauschen. Konkrete Ideen für eine verstärkte Zusammenarbeit konnten noch nicht wirklich formuliert werden, da derzeit auf Grund der Corona-Verordnung das Vereinsleben nur sehr eingeschränkt möglich ist.

FSI, M. Kurz, 27.05.21

IBEZ 2021

Erste Präsenzveranstaltung am 30.06.2021 in der Barackein Freudenberg:Nach langer Zeit konnten sich alle beteiligten Bürger*innen wieder untereinander austauschen. Fokus war in den einzelnen Arbeitsgruppen weiter zu arbeiten und den aktuellen Stand allen zu präsentieren. Auch neue Ideen, welche in den Arbeitsgruppen über die Monate entstanden sind wurden präsentiert. Als Beispiel das „Stroy-telling“ (am Weltflüchtlingstag 20.06.2021) bei welchem geflüchtete Menschen ihre Geschichten erzählt und sich neue Kontakte untereinander ergeben haben. Hierbei kam es auch zur Idee, dass Migrant*innen beim kulinarischen Fest „KEGL“ am 04.09 am Sportplatz in Freudenberg sich beteiligen können.

„Gemeinschaft leben bedeute für mich,…“ -das war das Motto um Bürger*innen aktiv anzusprechen und sich untereinander auszutauschen während der Stadt und Ortschaftsbegehung am 23./24.07.2021. Ziel war es somit neue Bürger*innen für das IBEZ-Projekt zu motivieren und neue Ideen gemeinsam zu entwickeln und bestehende weiter zu führen. Deutlich wurde, dass in den Ortsteilen und in der Stadt der Begriff Gemeinschaft individuell auf seine Art und Weise gelebt wird. Die Beteiligung war groß und durch den regen Austausch bekam das IBEZ-Projekt neue Impulse.

Abschlussveranstaltung am 30.11.2021 in der „Baracke“ Freudenberg- seit dem Sommer haben sich die Projekte weiterentwickelt. Bei der Waldverbindung sind konkrete Schritte und Planungsmaßnahmen vorgenommen und mit dem örtlichen Förster bereits vieles abgeklärt worden. Der Gedanke von „Verein-t“ wurde weitergetragen und wir freuen uns zu sehen, wie sehr sich Vereine untereinander austauschen und Verknüpfungen entstehen. Auch die Jugendlichen haben sich rege in den Projekten beteiligt und sich ebenfalls für einen neuen Jugendraum in Rauenberg stark gemacht.

Das Moderatoren-Team Dagmar Gebhardt und Volker Fuchs wurden verabschiedet. Somit ist das Projekt mit der begleitenden Beratung abgeschlossen. Dies bedeutet, dass die aktive Teilhabe und das gemeinsame Voranbringen der Projekte nun weiter in unseren Händen liegt und wir freuen uns über jede Idee und Umsetzung!

Kontakt:

Sie sind an den Projektideen interessiert und möchten teilnehmen?

Dann melden Sie sich bei uns im FSI-Büro:

09375/ 9289282 oder per Mail: soziales(@)fsi-freudenberg.de

Copyright:

Text: Führungsakademie Baden-Württemberg, FSI Büro Fr. Huba-Mang, M. Kurz

Fotos: S. Stellrecht-Schmidt

Logos: Führungsakademie Baden-Württemberg

Gestaltung/Design: S. Bechtold

http://www.freudenberg-main.de//de/leben-wohnen/buergerbeteiligung-zur-stadtentwicklung-ab-2015/integration-durch-buergerschaftliches-engagement-und-zivilgesellschaft-ibez