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Die Zukunft unserer Stadt lebenswert gestalten
Städtebauliches Erneuerungsgebiet historische Altstadt II 2019
Freudenberg soll nicht nur eine lebenswerte, sondern auch eine grüne und sichere Stadt für alle sein. Die Lebensqualität der Menschen soll deshalb im Fokus stehen und es müssen zukunftstechnisch unterschiedliche Perspektiven berücksichtigt werden. Wohnräume, Straßen, Verkehrsführung – die Orientierung erfolgt nach Arbeitsstelle / Wohnqualität, wobei Menschen, die auf dem Land wohnen, mit dem Auto zur Arbeit fahren müssen. Das unmittelbare Wohnumfeld muß die Lebensrealität der Personen berücksichtigen, um eine entsprechenden Lebensstandard zu gewährleisten.
Durch Einbeziehung der Bürger entstehen gemeinsame Wege und es werden neue Perspektiven aufgezeigt. Wichtig ist hierbei, den Ist-Zustand festzustellen und gemeinsam neue Möglichkeiten zu entwickeln.
Die Planung steht heute vor neuen Anforderungen, sie wird komplexer. Kleinkinder sind in ihrer Raumnutzung und Mobilität stark auf Betreuung angewiesen, wohnungsnahe Spielplätze sind hier ein wichtiger Ansatzpunkt. Dagegen sollten Angebote für Jugendliche wegen Lärmbeeinträchtigungen eher weiter weg geplant werden vom Wohnbereich. Ältere Mitmenschen haben eher einen kleineren Aktionsradius und sie haben daher andere Anforderungen an ihr Wohnumfeld und wünschen sich ruhigere Aufenthaltsbereiche mit Sichtkontakt zum Alltagsgeschehen. Menschen mit Job und Familie benötigen dagegen eine gute Alltagsinfrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten, Ärzten, Schulen, Kindergärten. Hinzu kommt nun auch das Thema der Nachhaltigkeit. Außerdem wirken sich kurze Wege insgesamt positiv auf das Klima aus, weil man für kurze Strecken das Rad nehmen kann oder zu Fuß geht.
Mängelbeurteilung
Gebäude = gesamt 285 Gebäude
erkennbare Mängel = 78 Gebäude, davon 14 leerstehend
keine / leichte Mängel = 54 Gebäude , davon 6 leerstehend
Anmerkung: leerstehendes Gebäude (20 Gebäude dieser Kategorien leerstehend, ca. 7% vom Gesamtbestand)
schwere Mängel = 87 Gebäude, davon 39 leerstehend
starke Mängel = 66 Gebäude, davon 15 leerstehend
Anmerkung: leerstehendes Gebäude (54 Gebäude dieser Kategorien leerstehend, ca. 19% vom Gesamtbestand)
Leerstände unter Denkmalschutz:
denkmalgeschütztes Gebäude = 35 Gebäude, davon 12 leerstehend
leerstehendes Gebäude = 12 Gebäude dieser Kategorie leerstehend, ca. 4% vom Gesamtbestand
Konflikte
- schwere Mängel / starke Mängel
- Denkmalgeschütztes Gebäude
- Leerstand / Teilleerstand
- erhaltenswertes Gebäude (laut Denkmalpflegerischem Werteplan - Stand 2008)
- Entwicklungspotenzial eingeschränkt (steile Hanglage)
- Lärmbelastung / Trennwirkung
- Hohes Verkehrsaufkommen enger Zugang "Bergviertel"
- schlechte bauliche Substanz entlang Hauptstraße
- enge Gehwege
- Durchgangsverkehr mit hohem Anteil an Schwerlastverkehr
- Problematische Entsorgung
- steiler Hang
- schlechte Bausubstanz
- Verschattung
Die Bestandsaufnahme zeigt weitere Problembereiche auf:
- erhaltenswerte Gebäude
- denkmalgeschützte Gebäude
- Mitwirkungsbereitschaft
Gebäudezustand mit Mitwirkungsbereitschaft
leichte / kein Mängel: 4 Gebäude = 10 %
erkennbare Mängel: 10 Gebäude = 46 %
starke Mängel: 11 Gebäude = 26 %
schwere Mängel: 6 Gebäude = 15 %
Eine Veränderung des Ist-Standes ist nur in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Eigentümern möglich, da Umbaumaßnahmen von vielen Faktoren abhängig sind. (Kosten, Nutzung usw.)
Eine erste Eigentümerbefragung kam zu einem positiven Ergebnis:
- bei den denkmalgeschützten Gebäuden sind 5 Gebäude mit Mitwirkungsbereitschaft vorhanden
- bei den leerstehenden Gebäuden sind 8 Gebäude mit Mitwirkungsbereitschaft vorhanden
Viele Bewohner der Altstadt haben bereits mit Modernisierungsmaßnahmen ihre Wohngebäude zu attraktiven Vorzeige-und Wohnobjekten umgebaut. Diese "Leuchtturmprojekte" innerhalb unserer Altstadt sind zu einem Anreiz für andere geworden, ihr historisches Wohnobjekt ebenfalls zu einem attraktiven Lebensort umzuwandeln. Nach jahrzehntelangem Stillstand beginnt die Altstadt Freudenbergs sehr langsam in neuem Leben zu erblühen. Auch die Stadt saniert bereits seit Jahren nach und nach städtische Objekte und realisiert in enger Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt zukunftsgemäßen Wohn-u. Lebensraum.