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Stadt Freudenberg am Main (Druckversion)

Situation Mainviertel

Gerade das Mainviertel ist ein Zeitzeuge der Siedlungsgeschichte Freudenbergs. Die vorhandenen Gegebenheiten wurden genutzt und durch ständige bauliche Erweiterungen im Laufe der Jahrhunderte überbaut. Der Gebäudezustand ist überwiegend völlig überaltert und Investitionen nicht lohnenswert, da neue Bauflächen angeboten wurden und hier großzügige wunschgemäße Bebauung möglich war.

Dieses Problem konnte bereits teilweise im Rahmen des Hochwasserschutzbaues als Stadtsanierung I angegangen werden und umgestaltet werden. Gerade der untere Bereich des Mainviertels - Bereich alte Mainstraße - hat sich hierbei zu einem Vorzeigeobjekt entwickelt. Weitere Bereiche des Mainviertels müssen jetzt gemeinsam mit den Einwohnern angegangen werden und eine attraktive Umgestaltung erfolgen.

Die vorhandenen Gegebenheiten wurden bereits planungstechnisch zusammengefasst, um eine Ausgangsbasis mit Zielsetzungen festzulegen.

Bauliche Struktur:

- schlechte (hist.) Bausubstanz

- hohe dichte und Verschattung

- hoher Leerstand

 

Innere Erschließung:

- kaum Parkierungsmöglichkeiten

- enge Gassen und Gehwege

 

Funktionen:

- vorrangig Wohnnutzung

- entlang Hauptstraße EG-Zonen mit Ladenflächen überwiegend leerstehend

 

Das Mainviertel wurde bereits in der Stadtsanierung I als ein wichtiger Ansatzpunkt für eine Reaktivierung der Altstadt erkannt. Eine städtebauliche Neuordnung im Zuge des Hochwasserschutzes wurde erarbeitet und ab 2000 wurden durch die Schaffung eines neuen Rahmenplanes Zug um Zug gravierende bauliche Veränderungen vorgenommen, die eine enorme Steigerung der Lebensqualität für die Bewohner zur Folge hatte. Die aufwendigen und außergewöhnlichen Umbaumaßnahmen haben das Gesamtbild und die Lebenssituation positiv geprägt. Viele Bewohner des Mainviertels haben die im Rahmen der Stadtsanierung I angebotenen Möglichkeiten einer Garage oder Terrasse genutzt bzw. ihre Wohnhäuser auf modernen Standard gebracht, ebenso wurden gerade im untersten Straßenbereich durch die Neugestaltung des Mainvorlandes attraktive neue Lebensbereiche geschaffen, die sich inzwischen zu Treffpunkten zum geselligem Zusammensein von Groß und Klein, Jung und Alt entwickelt haben.

Das Mainviertel hat sich zu einem Wohlfühlort entwickelt, welches noch viel Entwicklungspotential für die Zukunft bietet und die Stadtsanierung II wird  dieses gemeinsam mit den Einwohnern fortsetzen.

Situation Hauptstraße

- hoher Durchgangsverkehr mit LKWs

- hohe Lärmbelastung

- kaum Parkierungsmöglichkeiten

- gefährliche, enge Gehwege (z.T. <1m)

- zusätzl. Abstellplatz für Mülltonnen

- Entwicklungspotenzial des Grundstücks eingeschränkt (steile Hanglage)

- Lärmbelastung / Trennwirkung

- Hohes Verkehrsaufkommen

- Aufgabe der Geschäfte entlang der Hauptstraße

- Leerstände der Gebäude / Wegzug der Einwohner

Die alte Hauptstraße mit Zufahrt zur Brücke - einzige Verbindungsmöglichkeit zur Bayerischen Seite bis Wertheim - ist dem heutigen Verkehr nicht mehr gewachsen. Die schmale Straße mit Brückenzufahrt ist eine gefährliche Engstelle und kann dem Platzbedarf der  immer größer werdenden LKWs ebenso wie der steigenden Verkehrszahl nicht mehr gerecht werden. Der geplante Brückenneubau zur Entlastung der Altstadt wurde 2021 durch einen Staatsvertrag zwischen Bayern und Baden-Württemberg geregelt. Durch den Brückenneubau kann eine Neuplanung des Hauptstraßenbereiches angegangen werden und eine den heutigen Standards entsprechende Gestaltung (Barrierefreiheit, Fußgängerwege, Haltestellen usw.) umgesetzt werden.

Situation Bergviertel

Bauliche Struktur

- schlechte (hist.) Bausubstanz

- hohe Dichte und Verschattung

- hoher Leerstand (v.a. entlang Hauptstraße)

Innere Erschließung

- sehr steil (gefährlich im Winter)

- enge Zufahrten

- kaum Parkierungsmöglichkeiten

- lange und steile Wege

- vorrangig Wohnnutzung

- entlang Hauptstraße EG-Zonen mit Ladenflächen (überwiegend leerstehend)

- eine bestehende Gastronomie

- Sonderbauten (Kirche, Rathaus, Amtshaus, Altes Schwesternhaus)

Das "Bergviertel" der Altstadt bildet eine besondere Herausforderung an die städtebauliche Erneuerung. Erste wichtige Schritte wurden mit dem Umbau des alten Rathauses gemacht und mit der Schaffung des Freilichtmuseums am Burgweg und der Modernisierung des Gebäudes Burgweg 4+6 fortgesetzt. Das hierdurch neu entstandene Gesamtbild zeigt, daß das historische Ambiente erhalten werden kann und eine harmonische Gesamtentwicklung möglich ist, die gerade für junge Familien ein attraktives Wohn-und Lebenszentrum anbieten kann, wenn ein entsprechendes Umfeld geschaffen wird.

http://www.freudenberg-main.de//de/leben-wohnen/stadtsanierung-ii-ab-2018/mainviertel-hauptstrasse-bergviertel