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Stadt Freudenberg am Main (Druckversion)

Kirchengemeinde Freudenberg

Kirchliche Ereignisse für die Nachwelt dokumentiert:

Alte Kirche Freudenberg

Altes Pfarrhaus

Maialtar in früheren Zeiten

Der Maialtar in der Alten Kirche Freudenberg, Hauptstraße, wird auch heute noch für besondere Veranstaltungen genutzt.

Spatenstich Neue Kirche - die 3. Laurentiuskirche in Freudenberg

Auf der Straße von Wertheim nach Freudenberg kommend, erblickt man zuerst die alte Laurentiuskapelle, die an dem nördlichen Kämpfer die Jahreszahl MCIL = 1149 trägt. Inmitten des alten Städtchens zwischen den beiden Stadtmauern steht seit 1697 die Laurentius-Pfarrkirche. Freudenberg erweiterte sich in den letzten Jahrzehnten nur in nordöstlicher Richtung. An der Grenze des alten Freudenberg, an der Stelle, die die Mitte Freudenbergs für lange Zeit sein wird,steht die neue Laurentiuskirche. Sie bietet Raum für 1000 Gläubige. In ihrer äußeren Form fügt sie sich harmonisch in das Landschaftsbild ein, gebaut aus dem heimatlichen roten Sandstein.

Die Planenden stellten es sich zur Aufgabe, einen Raum zu gestalten, der ein Symbol der ewigen Heimat sein kann. Deshalb sollte das Gotteshaus licht- und farbenfroh sein. Sein Mittelpunkt ist der Altar. In seiner Form schlicht und einfach - Tisch -, im Material wertvoll - schwarzer Lahnmarmor wie Ambo, Taufstein und Kommunionbank -.

Der Altar ist Tisch der Gemeinde, Thron Gottes - Opferstätte Jesu Christi. Er ist Schwelle von der irdischen zur himmlischen, von der menschlichen zur göttlichen Welt. ,,Christus führt uns durch sein Opfer zum Vater" will uns das Altargemälde sagen.

Drei Künstler waren mit dem Entwurf dieses Themas beauftragt. Der Würzburger Kunstmaler Lukas Gastl brachte dieses Thema zur Ausführung. In der Sprache der Symbolik stellt er uns Christus als das Opferlamm dar, das die in seinem Blut gereinigten Menschen (Fische) zum Vater führt. Engel begleiten diesen Zug. Die Hand des Vaters, der im unzugänglichen Lichte wohnt, der der Herr der Welt ist, zeigt, daß er das Opfer annimmt.

Aus der Baugeschichte

Am 8. September 1697 war in Freudenberg Kirchenconsekration. Diese Kirche war für zwei Jahrhunderte Pfarrkirche für Freudenberg, Boxtal, Rauenberg, Ebenheid mit den Höfen Kirschfurt, Tremhof und Dürrhof.

Längst ist die Kirche für die heutige Bevölkerungszahl zu klein geworden. Seit etwa drei Jahrzehnten geht das Bemühen, einen für das heutige Freudenberg und Kirschfurt genügend großen Gottesdienstraum zu schaffen. Pfarrer Philipp Eggs begann mit den Planungen für die Erweiterung der Kirche. Durch die tatkräftigen Bemühungen des Pfarrers Otto Zähringer nahmen diese Planungen konkretere Form an.

Es sagt in seiner Festschrift zum 250jährigen Jubiläum der Pfarrkirche 1947:

Die Pfarrkirche Freudenberg bietet nun, nachdem die Pfarrgemeinde 1939 ziemlich angewachsen war, und erst recht nach dem Zuzug vieler aus dem Osten Vertriebener, keinen Platz mehr für die vielen Gottesdienstbesucher. Das Erzbischöfliche Ordinariat hat deshalb dem Pfarramt die Aufgabe gestellt, die Erweiterung des Gottesdienstraumes durch Umbau bzw. Neubau zu erstreben.

In einem Bericht des Erzbischöflichen Bauamtes vom Jahre 1935 werden zwei Möglichkeiten erwogen: Zunächst eine Verlängerung der bestehenden Kirche und zweitens die Erweiterung der Kirche in dem Maße, daß die jetzige Länge die Breite würde. Nach langen Verhandlungen mit dem örtlichen Stiftungsrat und der zuständigen kirchlichen Baubehörde kam eine Einigung dahin zustande, daß das Erzbischöfliche Ordinariat in Freiburg bestimmen möge, daß die Erweiterung der Kirche dadurch erfolgen soll, daß die Länge der heutigen Kirche die Breite der zukünftigen Kirche ergeben soll. Demgemäß gingen die Bemühungen des Stiftungsrates in dieser Richtung und haben bereits die Eintragung einer Grunddienstbarkeit auf drei benachbarte Grundstücke (Wohnhäuser) zur Folge gehabt.

Da sich der Erweiterung der Kirche außerordentlich große Schwierigkeiten entgegenstellten und da die heutige Pfarrkirche längst nicht mehr im Mittelpunkt der Gemeinde stand, weil Freudenberg sich nur in Richtung Wertheim ausdehnen kann, wurde 1952 ein Neubau ins Auge gefaßt.

Das schwierigste Problem war die Beschaffung des Kirchenbauplatzes.

Wettbewerbsausschreibung

Im Januar 1955 wurde für die Planungen der Kirche ein Wettbewerb ausgeschrieben zwischen dem Erzbischöflichen Bauamt Heidelberg und dem Architektenbüro Prof. Albert Boßlet und Regierungsbaumeister Erwin van Aaken, Würzburg. Am 20. März wurden die Modelle im Pfarrsaal ausgestellt. Sowohl die Abstimmung der Gemeinde als auch das Erzbischöfliche Domkapitel, dem die Modelle am 24. März gezeigt wurden, entschied sich für den Entwurf von Prof. Boßlet, dem damit der Auftrag zur Ausführung gegeben wurde. Schwierigkeiten bereitete immer noch die Bauplatzfrage.

Am 27. April war das Schutzfest des Heiligen Josef. Am 28. April wurde versucht, den einzig noch möglichen zentraler gelegenen Bauplatz zu erwerben. Überraschenderweise ergab sich an diesem Tag eine Zustimmung zur Geländeabtretung bei Familie Josef Stumpf, Wilhelm Beck, Josef Bechtold und Müssig-Brohm.

Am 29. April besichtigte Prof. Boßlet den neuen Bauplatz und er war damit einverstanden, daß hier die Kirche erstellt werden sollte. Am 24. Mai wurde in Freiburg der Finanzierungsplan endgültig festgelegt und am 1. Juni lag die Zustimmung aller Grundstückseigentümer vor: Stumpf, Beck, Bechtold, Müssig-Brohm, Kiessewetter, Mayer-Heilmann.

Nachdem die Ausschreibungen getätigt waren, ergab sich am 25. Juni eine neue Schwierigkeit und zwar von Seiten des Baugrundes. Es mußten Bohrungen durchgeführt werden, die ergaben, daß erst in ca. 7 m Tiefe auf Felsgrund gestoßen wird. Deshalb wurde eine Pfahlfundierung notwendig.

Spatenstich

Am 11. September erfolgte der erste Spatenstich zur neuen Kirche. Am 15. September begann die Frankipfahl-Gesellschaft Düsseldorf ihre Arbeit. Ende September waren 70 Pfähle fertig gestellt. Am 3. Oktober begann die Arbeitsgemeinschaft Trützler—Kern die Rohbauarbeiten.

Die Grundsteinlegung wurde auf den 19. März 1956, dem Fest des Heiligen Josef festgesetzt. Generalvikar Dr. Simon Hirt, Apostolischer Protonotar, übernahm die Weihe  des  Grundsteins. Am 29. Juni wurde das Richtfest gefeiert und am 15. August das Turmkreuz geweiht.

Die Konsekration war für den 1. Mai eingeplant. mußte jedoch auf den 19. Oktober verschoben werden. Anfang Januar 1957 wurden die Altäre und der Taufstein gebaut.

Neue Kirche Freudenberg

Projektbeteiligte:

  • Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg/Brsg
  • Erzbischöflicher Oberstiftungsrat Freiburg/Brsg
  • Stiftungsrat: Otto Friedel, Pfarrer. Ludwig König, Josef Söller, Josef Mayer, Leo Ziegler. Andreas Karch, Engelbert Kern
  • Politische Gemeinde: Bürgermeister Valentin Kern

Planung Oberleitung und Bauleitung:

  • Architektenbüro Prof. Albert Bosslet und Regierungsbaumeister Erwin van Aaken, Würzburg, Greisingstraße 7

Altargemälde, Entwurf der Fenster und Ausmalung:

  • Lukas Gastl, Würzburg, Dominikanerplatz 4

Bauunternehmen:

  • Gebr. Trützler o. H. G., Miltenberg/M. und Fa. Franz Kern, Freudenberg/M.

Pfahlgrundierung:

  • Frankipfahl-Gesellschaft, Düsseldorf, Goethestraße

Dachkonstruktion:

  • Gg. Noell & Co., Würzburg

Dachdecker:

  • Caspar Schneller und Söhne, Würzburg

Zimmererarbeiten:

  • Josef Heß, Bürgstadt

Tünchner- + Verputzarbeiten:

  • Arbeitsgemeinschaft Edgar Dümig, Kirschfurt Fritz Kern, Freudenberg Otto Rauch, Freudenberg Otto Pegoretti, Freudenberg

Schreinerarbeiten:

  • Anton Kern, Freudenberg, Ferdinand Link, Schneeberg, Ferdinand Schäder, Güntersleben, Leo Ziegler, Freudenberg

Tore:

  • Gedel & Söhne, Würzburg

Fenster:

  • Ignaz Donath & Sohn, Gelsenkirchen Buer, Gebr. Borghart o H G Wörth

Boden:

  • Otto Leibfried, Bürgstadt, Beton und Kunststeinwerk Würzburg, Miltenberger Steinsägewerke Inh. Josef Istel

Beleuchtung:

  • Richard Ott, Wiesbaden, Bernhard Schneider, Bürgstadt

Lautsprecher:

  • Siemens Halske AG Würzburg

Sakristei Einrichtung:

  • Fa Wendelin Rauch & Sohn, Freudenberg

Altar:

  • Dyckerhoff und Neumann Nassauische Marmorwerke Villmar/Lahn, Bau Anton Wtwe, Grünsfeld

Installation:

  • Alfred Kirchgäßner, Fridolin Kaiser, Otto Ullrich - Freudenberg

Schmiedearbeiten:

  • Gebr Haamann, Freudenberg

Treppen und Fenster:

  • Clemens Söller Steinmetz Freudenberg

Tabernakel und Leuchter:

  • Johann L. L. Brandner AG, Regensburg Apostel

Leuchter:

  • Josef Friedrich, Würzburg

Steinhauer:

  • Kriebel, Kirschfurt Heizung: Theodor Mahr & Söhne, Aachen

Bohrungen:

  • Karl Junge, Frankfurt/Main

Orgel:

  • Orgelbauanstalt Wilhelm Bader, Hardheim

Glockenmontage:

  • Fa Josef Haamann, Kirschfurt

Geistlicher Rat + Pfarrer Hans Bender + Ministerpräsident Erwin Teufel, Baden-Württemb.

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