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Stadt Freudenberg am Main (Druckversion)

Fußverkehrscheck

Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg unterstützt seit 2015 Kommunen bei der Durchführung eines professionellen Fußverkehrs-Checks. Hierbei wird gemeinsam von Bürgern und der Verwaltung die Situation des Fußverkehrs erfasst und wichtige Punkte zusammengetragen.

Zielsetzung: der Fußverkehr soll sicherer und den Bedürfnissen der Bürger Sorge getragen werden.

Die teilnehmenden Städte werden von einer Jury ausgewählt, die Kosten des Fußverkehrscheck werden vom Land getragen.

Verschiedene Ziele sollen erreicht werden

Die Fußverkehrs-Checks sollen:

  • für die Belange des Fußverkehrs sensibilisieren
  • den Fußverkehr stärker in das Bewusstseinvon Politik, Verwaltung und Bürgerschaft rücken
  • eine neue Geh-Kultur im Land entwickeln
  • dazu beitragen Fußwege noch sicherer und attraktiver zu machen

Fußverkehrscheck GEHEN –SITZEN –SPIELEN

Teilnehmer 2019 - Auswahlentscheidung der Jury:

2019 wurden von der Jury 10 Teilnehmer ausgewählt, hierbei war die Stadt Freudenberg mit 3.800 Einwohnern die kleineste Stadt, Heidelberg mit 160.000 Einwohnern die größte Stadt.

Themenbereiche 2019

  • Aufenthaltsqualität
  • Barrierefreiheit
  • Verkehrssicherheit
  • Querungen (sicher und komfortabel)
  • Kinderwege (Schule und KiTa/KiGa)
  • Wegenetz Konflikte mit anderen Verkehrsarten (Koexistenz)
  • Einkaufswege

Vorteile + Chancen

Die Fußverkehr-Checks bietet den Teilnehmern die Chance, in die systematische Förderung des Fußverkehrs einzusteigen und hierbei die Bürgerbeteiligung zu stärken. Ein Fachbüro unterstützt die Teilnehmer bei der Durchführung und hilft bei der Auswertung, sodaß den Teilnehmern fachliche Kompetenz zur Seite steht. Sie erhalten vom Fachbüro einen ausführlichen Status quo-Bericht zum Fußverkehr mit einer Stärken-Schwächen-Analyse, ein entsprechender Maßnahmenplan und eine Kostenplanung, aber auch Anregungen für eine Fußverkehrsförderung.

Ein Leitfaden, der bereits 2015 erarbeitet wurde, unterstützt alle Teilnehmer bei ihren Maßnahmen.

Sicherheit und Mobilitätsbarrieren

Besonders die Sicherheit und die Mobilität der älteren Menschen müssen stärker berücksichtigt werden, ebenso aber auch die der Kinder. Ein sicherer Fußverkehr ist Grundvoraussetzung am gesellschaftlichen Leben.

Eine gefahrlose und sichere Querung von Straßen und Wegen ist ein wichtiger Beitrag für eine gute Infrastruktur.

Auftaktveranstaltung 20.09.2019 in Freudenberg

Zur Auftaktveranstaltung am 20.09.2019 wurden die Bürger herzlich eingeladen. Gemeinsam mit Fachleuten wird eine Fussverkehrsananlyse durchgeführt. Zwei Begehungen mit einem Fachgremium f. den 16.10.2019 wurden festgelegt, um dann in einer Gesamtanalyse die Ergebnisse zu besprechen.

Ortsbegehungen 16.10.2019

Am 16.10.2019 wurden gemeinsame Ortsbegehungen in Freudenberg und den Ortsteilen durchgeführt, um Problembereiche festzustellen.

Besonders die durch die Altstadt führende Hauptstraße (L2310) fiel hierbei auf. Die Verkehrssituation ist durch starken Verkehr belastet bei extrem schmaler Straßenführung, sichere Überquerungsmöglichkeiten fehlen ebenso wie Gehsteige in ausreichender Breite, Barrierefreiheit ist nicht bzw. schlecht gegeben,auch in den Ortsteilen fielen besonders die eingeschränkten Möglichkeiten für Fußgänger auf, ebenso viele Engstellen und die schlechte Übersichtlichkeit an vielen Wegen/Straßen.

Abschlussworkshop 5.11.2019

Im Abschlussworkshop am 5.11.2019 wurde besonders das Handlungsfeld Querungen erörtert.

Querungen sind ein wichtiges Element für Verbindungen, haben Barrierewirkung und können auf einfache Weise die Sicherheit erhöhen, sie sind günstig und schnell umsetzbar.

Verbesserungsvorschläge

Ein besonders wichtiger Maßnahmenpunkt ist eine sichere Querungder Hauptstraße Mainbrücke, hier ist ein Fußgängerüberweg erforderlich. Die schlechte Sichtlage bedingt durch die enge Straße ist eine Herausforderung.

Aber auch an der Mainstraße und in den Ortsteilen sind abgesetzte Markierungen oder andere Maßnahmen erforderlich/zu empfehlen.

Insgesamt gesehen gibt es viele Verbesserungsmöglichkeiten, die teilweise einfach umzusetzen sind.

So könnte man z.B. Sichtbeziehungen verbessern, Querungen von falsch parkenden Kfz freihalten, Unfallschwerpunkte ermitteln und besondere unsichere Stellen durch passende Maßnähmen abändern.

Wegequalität

Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Bereits das Freihalten der Gehwege von Aufstellern usw., aber auch eine gute Beleuchtung und regelmäßiger Grünschnitt trägt zu einer Verbesserung bei.

Das Hauptproblem, die durch die historische + denkmalgeschütze Altstadt führende Hauptstraße, ist problematisch und kann nur mittel- bzw. langfristig verbessert werden. Die örtlichen Gegebenheiten sind hierbei schwierig und schränken die Handlungsmöglichkeiten ein.

Aufenthaltsqualität

Eine gute Aufenthaltsqualität ist für Fußgänger sehr wichtig, hierzu gehören Orte des Verweilens, Grünflächen,  Sitzgelegenheiten, geringe Lärmbelastung, gute Luftqualität und ausreichend Freiraum.

Barrierefreiheit

Das Thema Barrierefreiheit tritt immer mehr in den Vordergrund. Belange, die dieses Thema betreffen, sind nicht nur für mobilitäts und seheingeschränkte Personen wichtig, sondern auch für junge Eltern, die mit dem Kinderwagen unterwegs sind.

Eine barrierefreie Gestaltung ist daher für alle Altersgruppen ein wichtiger Maßnahmenpunkt und betrifft nicht nur Senioren oder Menschen mit Behinderungen.

Z.B. ist eine Reduktion von Querneigungen bei Gehwegen, die Entfernung von Unebenheiten oder Stolperfallen eine einfache, schnell umsetzbare Lösung. Bei der Planung der Mainpromenade wurden bereits barrierefreie Aufgänge zum Mainvorland ausgeführt, sodaß ein Zugang für alle möglich ist.

Schulwege

Schulwege müssen gesichert sein und Gefährdungen soweit wie möglich abgewendet werden.

Maßnahmen, welche einfach umsetzbar sind, sollten daher schnellstmöglich umgesetzt werden, andere - in der Umsetzung aufwendige - Maßnahmen, müssen bei zukünftigen Planungen berücksichtigt und eingearbeitet werden.
 

Fußverkehr stärken

Bereits kleine Maßnahmen können große Effekte erzielen (z.B. Verbesserungen Sicht, Bordabsenkungen usw),  die mittel- und langfristigen Maßnahmenmüssen rechtzeitig festgestellt und bei der Stadtplanung und -entwicklung beachtet werden

In einzelnen Stadtgebieten sind Maßnahmen dringender erforderlich oder können im Zusammenhang mit anderen Baumaßnahmen kombiniert werden. Auch aktives Bürgerengagement kann zur Umsetzung vieler Maßnahmen beitragen und neue Möglichkeiten und Ideen zeigen und umsetzen.

Abschlussbericht Februar 2020

Der Abschlussbericht liegt inzwischen dem Verkehrsministerium vor. Sobald die Ergebnisfeststellung vorliegt, erfolgt eine Prüfung und Bewertung der Empfehlungen/ Maßnahmenvorschläge durch die Stadt Freudenberg in Zusammenarbeit mit der Verkehrsbehörde.

Das Familienbüro wird die Ergebnisse des Abschlussberichtes nach Eingang bekannt geben und über die Umsetzungmaßnahmen informieren.

Abschlussbericht Planersocietät

Abschlussbericht (PDF-Datei)

Quellenhinweis: Familienbüro, Fr. Huba-Mang, Stand 14.05.2020

Copyright:

Fotos: F. Hofmann

Text/Gestaltung: Sylvia Bechtold

http://www.freudenberg-main.de//de/leben-wohnen/buergerbeteiligung-zur-stadtentwicklung-ab-2015/fussverkehrscheck