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Übergabe Bewilligungsbescheid 15.07.2003
Fotos: Franz Hofmann
Nach langen Jahren und vielen gemeinsamen Anstrengungen war es am 15. Juli 2003 soweit:
Der Bewilligungsbescheid für den Bau eines Hochwasserschutzes konnte durch Herrn Dr. jur. Udo Andriof in Freudenberg übergeben werden.
Gemeinsam mit den Freudenberger Herolden begrüßte Herr Bürgermeister Heinz Hofmann alle Gäste.
Es folgte ein Vortrag der Kinder des Kindergartens Freudenberg, anschließend eine Vorstellung der Maßnahme mit Übergabe des Bewilligungsbescheides durch Herrn Regierungspräsident Dr. Udo Andriof vom Regierungspräsidium Stuttgart, Baden-Württemberg.
Eine Präsentation des Projektes erfolgte im Mainvorland, sodass alle Gäste sich ausreichend informieren konnten und Gelegenheit für Fragen hatten.
Fränkische Nachrichten 17.07.2003 - Pressebericht
Die Zeit des Zitterns und Bangens ist vorbei
Regierungspräsident überreichte an Freudenbergs Bürgermeister Hofmann den Förderbescheid
Freudenberg. Es war ein großer Tag für das kleine Freudenberg. Regierungspräsident Dr. Udo Andriof war persönlich an den Main gekommen, um die Förderbescheide für die Realisierung des ersten Abschnitts des von der Stadt erarbeiteten Hochwasserschutzes zu übergeben. Auf insgesamt 5,7 Millionen Euro beläuft sich die Fördersumme des Landes (wir berichteten).
"Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun", zitierte Bürgermeister Heinz Hofmann eingangs Johann Wolfgang von Goethe, und die große Zahl der im Mainvorland versammelten Ehrengäste machte deutlich, dass viele an diesem "löblichen Tun" Anteil nehmen wollten. So war aus Tauberbischofsheim der Erste Landesbeamte Jörg Hasenbusch gekommen und aus Wertheim Bürgermeister Wolfgang Stein. Die Gewässerdirektion Künzelsau wurde durch Ernst Nagel repräsentiert. Die Industrie war vertreten, der Gemeinderat und die Ortschaften. Pfarrgemeinderatsmitglieder, Vereinsvorsitzende und Ehrenringträger der Stadt ließen sich dieses Ereignis ebenso wenig entgehen, wie einige Bürgerinnen und Bürger. Denn schließlich, so Hasenbusch später, sollte "ein lang gehegter Traum in Erfüllung gehen" (siehe auch weiteren Artikel).
Das Kommando übernahmen zunächst einmal drei Böllerschützen. Mit lautem Knall gaben sie den Startschuss für den Beginn der Veranstaltung. Der Bürgermeister erinnerte in seiner Ansprache an zahlreiche Unglücke in der Geschichte der Stadt, nicht nur, aber auch durch das Hochwasser. Erst im Januar seien 140 Häuser von Überschwemmungen betroffen gewesen. "Mittlerweile jährlich, meist sogar mehrmals, ist die Mainstraße mit den angrenzenden Gebäuden überflutet".
Dagegen könne man etwas tun, Schutz sei inzwischen möglich, und zwar ohne, dass dadurch die stromauf- und abwärts gelegenen Nachbargemeinden beeinträchtigt würden. Denn "wir wollen keinen Hochwasserschutz haben, der zu Lasten unserer Nachbarn geht". Was man nun mit Hilfe des Landes zu bauen gedenke, gewährleiste dies.
Heinz Hofmann würdigte den Regierungspräsidenten, der die Sorgen und Nöte der Stadt und ihrer Bevölkerung aus eigener Anschauung kenne und "der mich ermutigt hat, solch ein schwieriges Projekt anzugehen". Dankbar sei er, so der Bürgermeister, dass Gemeinderat und Sanierungsausschuss tatkräftig mitgewirkt hätten und man immer zu einstimmigen Beschlüssen gekommen sei. Und der Redner rief auch noch einmal ins Gedächtnis, dass man in den zurückliegenden Monaten "gemeinsam gezittert" habe, "ob unser Vorhaben auf Grund der finanziellen Engpässe in den öffentlichen Haushalten überhaupt angegangen werden kann". Der Besuch des Regierungspräsidenten deute nun an, "dass die Zeit des Zitterns und Bangens für uns Freudenberger zu Ende ist".
Ein Gedicht, in dem es hieß, die schlimmen Zeiten seien nun bald vorbei, "denn Freudenberg wird hochwasserfrei" und ein Lied mit der Frage, "kennt ihr den Kindergarten, der fast weggeschwommen wäre?", dargebracht von den Mädchen und Jungen des Kindergartens "St. Josef" und ihren Erzieherinnen, sowie Fanfarenklänge der Freudenberger Herolde stimmten auf die Ansprache von Dr. Udo Andriof ein. "Nicht immer ist der Main so schön wie heute", meinte dieser und ging dann auch auf die Schäden ein, die inzwischen fast jährlich durch Überschwemmungen verursacht werden. Dies treffe die Stadt, die Wirtschaft im Ganzen, aber auch jeden Einzelnen.
"Die Menschen hängen an Haus und Hof, es steckt viel persönlicher Einsatz und Arbeit dahinter, und das ist dann oft von einem Tag auf den anderen weg." Man spüre die Ohnmacht der Betroffenen und daraus erwachse die Verpflichtung, gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, so Andriof weiter. Aber "wenn man helfen will, braucht man ein gutes Konzept und man braucht Geld". Die Stadt habe zusammen mit ihren Planern dieses Konzept erarbeitet, es sei mit den Fachbehörden abgestimmt "und es ist wirklich gut und einleuchtend", lobte der Regierungspräsident, der dann noch einmal einzelne Bestandteile der Pläne vorstellte (wir berichteten).
Im Land, ging Andriof dann auf die Finanzierung ein, habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass man einen Schwerpunkt auf den Hochwasserschutz legen müsse. Umwelt- und Verkehrsminister Müller und er hätten überall geworben, um die Mittel für diesen Zweck zu erhöhen. Mit geschätzten Gesamtkosten von 17 Millionen Euro für den Hochwasserschutz, fünf Millionen Euro für die notwendigen Maßnahmen an der Kläranlage und weiteren Mitteln im Rahmen der Stadtsanierung handele es sich bei dem Freudenberger um das größte derartige Projekt im Regierungsbezirk.
Die Förderung des Landes für den ersten Bauabschnitt nannte Andrioff "ein sichtbares Startsignal, einen Impuls für die weitere Stadtentwicklung und ein Zeichen für die Bevölkerung". Trotz der Zuschüsse werde Freudenberg noch einen erheblichen Eigenanteil zu tragen haben, wusste der Redner und kündigte unter Beifall an, sich für eine "kräftige Finanzspritze aus dem Ausgleichsstock" einsetzen zu wollen.
Aber er mahnte auch. Niemand könne, auch nach Verwirklichung des Schutzes gegen ein so genanntes 100-jähriges Hochwasser, sicher sein, dass es nicht doch noch zu schlimmen Überschwemmungen komme. Deshalb sei es auch weiter notwendig, mit dem Bewusstsein für die Gefahr zu leben, Vorsorge für weiteren Schutz zu treffen und die richtige Handhabung der vorgesehenen mobilen Wände stetig zu üben. "Ich bin überzeugt, dass es gelingen wird", schloss der Redner optimistisch.
Nach weiteren musikalischen und Wortbeiträgen würdigte Bürgermeister Hofmann den Regierungspräsidenten als einen Mann, der die Anliegen der Menschen kenne. Der Hochwasserschutz werde "ein Meilenstein in der Geschichte unserer Stadt". Man freue sich, dass das Land hier so deutlich Flagge zeige und wisse dies zu schätzen.
Ich freue mich auf ein Freudenberg, das ohne die Furcht vor Mainhochwasser lebt. Ich freue mich auf ein Freudenberg, das vom quälenden Durchgangsverkehr befreit ist. Ich freue mich auf ein Freudenberg, das die Burg, die Häuser, die Plätze unserer Vergangenheit erhält und Ansehnliches für unsere Zukunft baut", so der sichtlich bewegte Bürgermeister.
Fränkische Nachrichten 17.07.2003 - Pressebericht
Es wird etwas Richtiges werden
Das Hochwasserschutzkonzept kann ab 2004 realisiert werden
Freudenberg. Es ist, stellte der Erste Landesbeamte Jörg Hasenbusch fest, "der Beginn vom Ende" der Furcht der Freudenberger, vor dem Hochwasser. Mit der Aushändigung der Förderbescheide des Landes durch Regierungspräsident Dr. Udo Andriof (siehe weiteren Artikel), kann nun der erste Bauabschnitt eines Mammutprojektes in Angriff genommen werden, das die kleine Stadt am Main bis 2010 vor den Überflutungen weitgehend schützen soll (wir berichteten).
Die Freudenberger erlebten Überschwemmungen in regelmäßigen Abständen und "wissen, was es heißt, mit Hochwasser zu leben und umzugehen", so Hasenbusch. Er rief in seinem Grußwort aber auch "Ohnmacht und Frustration" in Erinnerung, ging auf die wirtschaftlichen Schäden ein und die Bedrohung des Werkes 1 der Firma Rauch mitten im Ort. "Wenn eine solche Firma hier nicht mehr existieren könnte und weggehen müsste, es wäre ein Fiasko für Freudenberg". Der Vertreter des Landkreises würdigte Bürgermeister Heinz Hofmann, der in seinen Bemühungen um den Hochwasserschutz nie nachgelassen habe und "fast ein Visionär" sei. Regierungspräsident Dr. Andriof habe sich persönlich eingesetzt, um die nun zugesagte Förderung zu erreichen. Es sei, bei der beachtlichen Finanzmisere der öffentlichen Kassen, nicht einfach, solch beträchtliche Mittel freizumachen. "Es wird etwas Richtiges werden", zeigte sich der Redner überzeugt. Ja, mehr als das: "Freudenberg wäre nicht Freudenberg, würden sie nicht auch etwas Besonderes machen."
Freude äußerte der Vertreter der Pfarrgemeinde St. Laurentius, Dr. Bertram Söller, darüber, dass man nun mit dem Hochwasserschutz ein gutes Stück vorankomme. Dies sei wichtig, um die Altstadt wieder als Wohngebiet attraktiv zu machen. Söller gab aber ebenso der Hoffnung Ausdruck, dass die Bereiche, die nun noch außen vor bleiben, bald im zweiten und dritten Bauabschnitt einbezogen werden.
Mit der Frage, was die Vorfahren wohl bewogen haben möge, im 13. Jahrhundert vom eigentlich hochwassersicheren "Lullingescheid" an den jetzigen Ort zu ziehen, beschäftigte sich Paul Pagel. Man habe den Schutz der Burg gegen den Schutz vor dem Hochwasser eingetauscht.
Und mit einer Büttenrede aus dem Jahr 1971, die sich auf die Überschwemmung ein Jahr zuvor bezog, beleuchtete der Ehrenringträger der Stadt das Problem von der mehr heiteren Seite. "Wir sind auf einem guten Weg, ein Gedicht dieser Art in Zukunft überflüssig zu machen", sagte Pagel hoffnungsvoll. Und das auf eine bezahlbare und noch dazu ästhetisch vertretbare Art und Weise. Das Hochwasserschutzkonzept der Stadt, dessen Umsetzung mit dem ersten Bauabschnitt nun begonnen wird, sieht eine Kombination aus Geländeaufschüttung, im Abstand von 2,50 Metern gesetzten Pollern, Stützen und mobilen Wänden vor. Bereits die vorgesehene Anhebung der Mainstraße soll vor einem Hochwasser schützen, wie es statistisch alle sieben Jahre vorkommt.
Sicherheit vor einem so genannten 25-jährigen Hochwasserereignis soll der Einbau von mobilen Elementen zwischen den 70 Zentimeter hohen Pollern gewähren. Steigt der Main weiter, werden 1,70 Meter hohe Stützen auf die Poller geschraubt und dazwischen weitere mobile Elemente eingebracht. Der Aufbau einer solchen Schutzwand, die dann die Stadt vor einem 100-jährigen Hochwasser bewahren soll, kann innerhalb von sechs Stunden abgeschlossen sein. Eine Spundwand soll die stark durchlässigen Bodenschichten unterhalb der Schutzwand abdichten. Ansteigendes Grundwasser, das sich hangseitig vor der Spundwand sammelt, wird von einer Drainageleitung gefasst und über ein Pumpwerk in den Main abgeleitet. Einhergehend mit der Realisierung des ersten Bauabschnittes "Altstadt/Stadteingang" müssen die Ortskanalisation und die Kläranlage angepasst werden.
Wie Stadtbaumeister Manfred Wenzel am Rande der Feierstunde informierte, kann nach Vorliegen der Förderbescheide nun der erste Bauabschnitt europaweit ausgeschrieben werden. Die Vergabe der Arbeiten soll noch in diesem Jahr erfolgen, mit dem Baubeginn ist dann zeitig in 2004 zu rechnen. Bis 2006 soll der erste Bauabschnitt vollendet sein. Die weiteren Bereiche, "Vorstadt" und "Neustadt/Firma Rauch" sollen, nach den derzeitigen Planungen, möglichst unmittelbar folgen. ek
1. Spatenstich BA I 16.03.2004
Nach genau abgestimmten Planungen konnte am Dienstag, den 16. März 2004, um 17.oo Uhr der 1. Spatenstich BA I Hochwasserschutz Freudenberg durchgeführt werden.
Die Begrüßung der Gäste und Beteiligten erfolgte durch Bürgermeister Heinz Hofmann. Das musikalische Rahmenprogramm wurde durch den Kirchenchor St. Laurentius übernommen.
Besonders gelungen war das Lied der Kinder des Kindergartens Freudenberg.
Es folgte eine Vorstellung des Projektes Hochwasserschutz und Minister Ulrich Müller MdL führte den 1. Spatenstich aus - somit konnte der Bau des Hochwasserschutzes offiziell beginnen.
Die kirchliche Segnung wurde von Geistlicher Rat + Stadtpfarrer Hans Bender vorgenommen.
1. Spatenstich BA II 27.04.2006
Aufnahmen von Franz Hofmann
Nachdem die Arbeiten des Bauabschnittes I sehr gut voran gingen, konnte am 27. April 2006 der 1. Spatenstich für den Baubeginn des zweiten Bauabschnittes vorgenommen werden.
Programm
- Kirchenchor St. Laurentius
- Begrüßung Bürgermeister Heinz Hofmann
- Vortrag Kindergarten Freudenberg
- Regierungspräsident Dr. Udo Andriof
- 1. Spatenstich BA II Projekt Hochwasserschutz
- Segnung Geistl. Rat + Stadtpfarrer Hans Bender
- Kirchenchor St. Laurentius
- Grußworte
- Bürgermeister Heinz Hofmann
- Kirchenchor St. Laurentius
Aufnahmen von Franz Hofmann
Einweihung Hochwasserschutz 27.09.2008
Mää-Fest und Einweihung Hochwasserschutz Freudenberg
Programm Einweihung HWS
- Stadtkapelle Freudenberg
- Begrüßung Bürgermeister Heinz Hofmann
- Vortrag Kindergarten Freudenberg
- Festansprache Ministerpräsident Günther H. Oettinger
- Segnung Pfarrer Reinhold Baumann, Pfr i.R. Hans Bender, Dekan Hayo Büsing
- Männergesangverein Freudenberg
- Grußwort Minister Prof. Dr. Wolfgang Reinhart
- Böllerschützen Schützenverein Freudenberg
Stuttgart - Pressemitteilung - Hochwasserschutz 27.09.2008
Neuer Hochwasserschutz in Freudenberg am Main „Heute ist ein historischer Tag für Freudenberg. Nun kann die Stadt sogar einem ’Jahrhunderthochwasser’ trotzen.“
Dies sagten Ministerpräsident Günther H. Oettinger und der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten und im Staatsministerium, Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, am Samstag (27. September 2008) anlässlich der Einweihung des neuen Hochwasserschutzes in Freudenberg am Main.
„Es ist das finanziell größte jemals realisierte kommunale Hochwasserschutzprojekt im Regierungsbezirk Stuttgart.“
Das Land habe die reinen Hochwasserschutzmaßnahmen mit rund 12 Millionen Euro unterstützt. Hinzu gekommen seien über acht Millionen Euro für notwendige Anpassungen der Ortskanalisation. Rechne man die Landesförderung für die den Hochwasserschutz begleitenden Maßnahmen zur Stadtsanierung mit ein, dann betrage die Unterstützung der Stadt durch Landesmittel sogar rund 23,5 Millionen Euro, erläuterten Oettinger und Reinhart.
Hochwasserschutzstrategie des Landes „Die Verbesserung des Hochwasserschutzes ist ein vorrangiges Ziel der Landespolitik. Diese Aufgabe kann nur in einer Partnerschaft aller für Hochwasserschutz und Hochwasservorsorge Verantwortlichen geschultert werden“, betonten Oettinger und Reinhart. Im Rahmen der Hochwasserschutzstrategie des Landes sollen die Hochwassergefahren durch gemeinsames Handeln gemildert und die Hochwasserschäden durch ein gezieltes Hochwassermanagement vermindert oder ganz ausgeschlossen werden.
Allein in den letzten zehn Jahren habe das Land – nur im Bereich des technischen Hochwasserschutzes – rund 485 Millionen Euro investiert. „Wir stellen weiterhin pro Jahr über 60 Millionen Euro für entsprechende Investitionen in den Hochwasserschutz zur Verfügung“, hoben Oettinger und Reinhart hervor.
„Darüber hinaus arbeiten wir intensiv an unterschiedlichen Maßnahmen zur Hochwasservorsorge. Im Bereich der Hochwasser-Vorhersage verfügen wir in Baden-Württemberg mittlerweile über ein flächendeckendes Messnetz und ein entsprechendes Warnsystem.“ Schutz und Vorsorge besonders wichtig
„Wer gesehen hat, welchen Schaden das Mainhochwasser in den letzten Jahren allein in einem Ort wie Freudenberg anrichten konnte, der weiß, wie wichtig Schutz und Vorsorge hier sind“, erklärte der Minister. So habe es 1995 einen Hochwasserschaden in Höhe von zwei Millionen Euro allein bei den „Rauch Möbelwerken“ gegeben, 1998 seien 60 Häuser und 13 Unternehmen betroffen gewesen, 175.000 Euro habe der Schaden damals allein an städtischen Einrichtungen betragen.
2003 wiederum seien 140 Wohngebäude und zahlreiche Betriebe unter Wasser gestanden und 300.000 Euro Schaden allein an städtischen Einrichtungen entstanden, erinnerte Reinhart.
Quelle: Staatsministerium http://www.baden-wuerttemberg.de/
Hochwasserschutz Freudenberg
EDR München:
Beim Hochwasserschutz der historisch gewachsenen Stadt Freudenberg (Main) wurden besonders die städtebaulichen Belange berücksichtigt.
Das 1,5 km lange Schutzsystem umfasst 3 Abschnitte, zum stationären Grundschutz mit Binnenentwässerung und Pumpwerken werden mobile Elementen errichtet.
- Auftraggeber Stadt Freudenberg am Main
- Bauzeit 2003 bis 2006
- Leistung
- Objektplanung Lph 1 bis 9
- Tragwerksplanung Lph 1 bis 6
- Wasserspiegellageberechnungen
- Örtliche Bauüberwachung, SiGe-Koordination
Mobiles Hochwasserschutzsystem
Aufgrund der zum Main relativ niedrigen topographischen Lage der Stadt Freudenberg wurden die flussanliegenden Stadtgebiete statistisch gesehen schon ca. alle 5 Jahre vom Mainhochwasser betroffen
Um Vorstadt, Altstadt und Neustadt davor schützen zu können, wurden bis zum Jahr 2006 auf einer Länge von 1,25 km eine mobile Hochwasserschutzanlage mit einer Gesamtwandfläche von 2.150 qm und maximalen Höhen von 3,5 m gebaut.
Die Oberkante des Promenadenweges an der Altstadt liegt auf HQ10-Nieveau. Damit dieses geringe Schutzniveau einfach und rasch um ca. 70 cm auf eine Eintrittswahrscheinlichkeit von HQ25 erhöht werden kann, wurden auf einer Länge von 380 m feste Pollerkonstruktionen installiert. Zwischen die Poller können einfach und schnell Dammbalken gestapelt werden. In seltenen Fällen reicht die damit erzielte Schutzhöhe nicht aus. Für diese Fälle werden die Poller durch Stützenaufsätze um 1,70 m erhöht.
Die Mobilwand kann dann je nach erwartetem Hochwasserpegel stufenweise durch Einlegen der entsprechenden Dammbalkenanzahl bis zu einem Schutzziel, das 0,5 m über das HQ100-Niveau reicht, ausgebaut werden.
Technische Daten:
- Bauherr: Stadt Freudenberg am Main
- Genehmigungsbehörde: Gewässerdirektion Neckar/Künzelsau
- Schutzziel: HQ100 + 0,5 m Freibord
- Lastansatz: hydr. Wasserdruck +20 kN/qm
- Höhen: 0,9 m bis 3,5 m
- Gesamtlänge/-fläche: 1,25 km/2.150 qm
- Ausführung: IBS Thierhaupten
Projektbeteiligtenliste
- Stadt Freudenberg 97896 Freudenberg
- Rauch Möbelwerke GmbH 97896 Freudenberg
- Amt für Geologie Rohstoffe und Bergbau Baden-Württ. 79104 Freiburg
- Bundesamt für Gewässerkunde 56002 Koblenz
- Gemeindeprüfungsanstalt BW 76133 Karlsruhe
- Gewässerdirektion Neckar Bereich Künzelsau 74653 Künzelsau
- Landesdenkmalamt Ba-Wü Aussenstelle Kalsruhe Ref. 26 76185 Karlsruhe
- Landesvermessungsamt Baden-Württemberg 70174 Stuttgart
- Landratsamt Main-Tauber-Kreis 97941 Tauberbischofsheim
- Landratsamt Kreisforstamt 97941 Tauberbischofsheim
- Landratsamt Umweltschutzamt 97941 Tauberbischofsheim
- Polizeiposten Freudenberg 97896 Freudenberg
- RP Stgt. Abteilung Umwelt 70507 Stuttgart
- RP Stgt. Dienstsitz Heilbronn Referat 53.2 74072 Heilbronn
- RP Stgt. Abteilung 5, Ref. 52 70565 Stuttgart
- RP Stgt. Ref. 33, Fischerei 70565 Stuttgart
- Regionalverband Heilbronn - Franken 74072 Heilbronn
- Staatliches Vermessungsamt Tbb. 97941 Tauberbischofsheim
- Stadtwerke Wertheim 97877 Wertheim
- Strassenbauamt Bad Mergentheim 97980 Bad Mergentheim
- Wasser- und Schifffahrtsamt Aschaffenburg 63739 Aschaffenburg
- Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg 63739 Aschaffenburg
- HWS Technologie AG 76131 Karlsruhe
- Ingenieurbüro Dr. Hafner 70572 Stuttgart
- Ingenieurbüro EDR GmbH Projektsteuerung 80686 München
- Ingenieurbüro Fernkorn & Klug 63743 Aschaffenburg
- Ingenieurbüro Winkler und Partner GmbH 70176 Stuttgart
- Ingenieurges. Hochreither + Partner 63741 Aschaffenburg
- Klein & Holzmann Ingenieurges. mbH 63303 Dreieich
- RBS Genius Bereich wave 70173 Stuttgart
- Universität Stuttgart Institut für Geotechnik 70569 Stuttgart
- Walter & Partner 97941 Tauberbischofsheim
- Weber -Ingenieure GmbH 75177 Pforzheim
- ibu - Ingenieurges. f. Bauwesen u. Umwelttechnik 97941 Tauberbischofsheim
- wiechers + beck architekten bda 10999 Berlin
- Ökol. Arbeitsgem. Würzburg GbR 97080 Würzburg
- EnBW Regional AG 74603 Öhringen
- Personenschifffahrtsreederei Henneberger 63897 Miltenberg
- Rhein-Main-Donau AG 97421 Schweinfurt
- Adam Hörnig Baugesellschaft GmbH & Co. 63741 Aschaffenburg
- Bernhard Zöller Landschaftsbau GmbH 63920 Großheubach
- Brandel-Bau GmbH Bauunternehmung 97941 Tauberbischofsheim
- Eggs Elektroanlagen GmbH 72124 Pliezhausen
- Fa. KG Ges. f. Wassertechnik u. Apparatebau 89191 Nellingen
- Horst Pillat Straßenbau 63897 Miltenberg
- IBS 86672 Thierhaupten
- Konrad Bau GmbH Bauunternehmung
- Leonhard Weiss GmbH & Co KG 97980 Bad Mergentheim
- Michel Bau GmbH 63911 Klingenberg
- Otto Haamann 97896 Freudenberg
- Terrasond GmbH & Co. KG 64331 Weiterstadt
- Trend-Bau GmbH & Co. KG 97285 Röttingen
- Weidauer GmbH Digital- Kopier- und Medienservice 63820 Elsenfeld