Hauptbereich
Hochwasserschutz in Verbindung mit Stadtsanierung
Im Zuge der Aufgabe, den Hochwasserschutz für die Innenstadt herzutellen, ist es gelungen, die Altstadt als Wohn- und Arbeitsort wiederzugewinnen. Gemeinschaftliche Maßnahmen der Gemeinde und privater Akteure führten zu einem Revitalisierungsprozess und führten dazu, dass unter Planung verschiedener Maßnahmen zusammen das historische Stadtbild erhalten werden konnte und gleichzeitig
Die Stadtstruktur der Freudenberger Altstadt ist bis heute nahezu identisch mit dem mittelalterlichen Stadtgrundriss.
Es gilt, dieses historische Erbe zu erhalten und für die heutigen Ansprüche an einen Wohn- und Geschäftsstandort nutzbar zu machen. Folgende Ziele sind im Rahmen der Stadtsanierung festgelegt:
1. Sanierung der Stadtbefestigung
Die in ihrer Geschlossenheit im Mainviereck einmalige Stadtbefestigungsanlage wird freigelegt und gesichert. Als Zeugnis einer Burgsiedlung am Main wird sie zum einprägsamen Symbol für Freudenberg. Die Sanierungsmaßnahme umfasst drei Bereiche: Freilegung und Sicherung der Burg und der bergseitigen Schenkelmauern, Freilegung und Sicherung der mainseitigen Stadtmauer sowie die Schaffung der notwendigen baulichen und technischen Infrastruktur zur Nutzung der Burg als Festspielort.
2. Ausbau des Rathausplatzes
Der auf einem Plateau über der Hauptstraße gelegene Rathausplatz mit seinem Ensemble aus denkmalgeschützten Gebäuden bildet den baulichen Mittelpunkt der historischen Stadtanlage. Die Sanierungsmaßnahme umfasst drei Bereiche: Sanierung der Baudenkmale, Ansiedlung von kulturellen Nutzungen in den Baudenkmalen, Gestaltung der Freiflächen.
3. Ausbau der öffentlichen Freiräume
Die Altstadt Freudenbergs liegt am engen Prallhang zwischen Burgberg und Main mit einer dichten Bebauung und ungewöhnlich geringem Freiflächenanteil. Für die Reaktivierung der Altstadt als Wohnstandort werden öffentliche Freiflächen als Kompensation für nicht vorhandene private Gärten geschaffen: durch die Neugestaltung des Mainufers und durch den Neubau des Maingartens als zentralen Aufenthaltsbereich. Parallel zu den übergeordneten Sanierungsmaßnahmen werden spezifische Entwicklungsziele für die drei Quartiere Bergviertel, Hauptstraße und Mainviertel verfolgt.
4. Entwicklung Bergviertel
Als Bergviertel wird das Quartier am Fuße des steil ansteigenden Burgberges bezeichnet. Hier gilt es, die engen Treppenstiegen, durch die die Gebäude erschlossen werden, zu sanieren bzw. auszubauen und an einen Weg parallel zum Hang anzuschließen. Darüber hinaus werden planungsrechtliche Grundlagen zur Schaffung von privaten Freiflächen mit Blick auf die Altstadt geschaffen.
5. Entwicklung Hauptstraße
Bis in die fünfziger Jahre bildete die Hauptstraße den Mittelpunkt des Alltagslebens. Mit der Expansion des motorisierten Verkehrs reduzierte sich die Hauptstraße auf die Funktion als Durchgangsstraße mit einem täglichen Verkehr von zirka 1.400 Lkw und 8.000 Pkw am Tag. Das Leben verschwand auch aus den Häusern der Altstadt, die durch die Lärmbelastung immer unattraktiver werden. Für die Revitalisierung der Altstadt ist die Umfahrung der Altstadt eine wichtige Voraussetzung. Die Häuser gewinnen wieder Wohnwert, die Fassaden können saniert, Fachwerkkonstruktionen freigelegt, die Hauseingänge mit ihren Vorbereichen neu gestaltet werden. Kurzparkmöglichkeiten werden die Geschäftsaktivität der Altstadt anregen. Der Straße selbst wird entsprechend dem Leitbild der Altstadt neugestaltet und dadurch das historische Zentrum als städtebauliche Einheit gestärkt. Die Sanierungsmaßnahmen im Bereich Hauptstraße können erst mit dem Bau einer Ortsumgehung beginnen.
6. Entwicklung Mainviertel
Durch den Bau eines Hochwasserschutzes ist die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung des Quartiers geschaffen.
Im Zuge der Stadtsanierung erfolgt eine Neuordnung der Bebauung sowie der Grundstücke vor der Stadtmauer, die Gebäude an der Mainfront und die historische Stadtbefestigung werden saniert.
Es wird das Ziel verfolgt, Einzelbereiche jeweils möglichst komplett fertigzustellen. So werden derzeit die finanziellen Mittel aus dem Landessanierungsprogramm im Bereich des Mainviertels flankierend zur Errichtung des Hochwasserschutzes eingesetzt.